Wie bei allen Säugetieren unterteilt man die Sinne der Hunde in den Geruchs-, den Tastsinn, das Hörvermögen, das Sehvermögen und den Geschmackssinn. Auch bei uns Menschen sind einzelne Sinne unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt auch Spezialisten unter uns, die besser hören können als der Rest der Menschheit. Unsere Hunde besitzen nicht nur hoch entwickelte Sinne, sondern die Wissenschaft entdeckt immer wieder neue Möglichkeiten diese sinnvoll einzusetzen. Als Beispiel will ich an dieser Stelle nur den uns durch alle Medien bekannten Geruchssinn erwähnen.

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Die Augen

Für das Überleben in der Natur war es dem Wolf wichtig selbst kleinste Bewegungen aus den Augenwinkeln wahrzunehmen. Und so hat auch unser Hund zwar ein weiteres Gesichtsfeld, kann dafür aber nur so scharf sehen wie ein kurzsichtiger Mensch. Außerdem gibt es enorme Unterschiede, ob der Hund eine lange oder kurze Schnauze hat. Je länger sie ist, desto besser ist die Fernsicht.
Das Auge besteht aus dem Augapfel und den Schutzorganen und wird von der Augenhöhle des Schädels geschützt. Hornhaut, Regenbogenhaut (Iris), Netzhaut (Retina), Augenhintergrund, Glaskörper, Linse, Sehnerv bilden wichtige Bestandteile des Augapfels. Die Hornhaut besteht aus einem Bindegewebe und schützt den Augapfel. Die gewölbte Linse arbeitet wie die Zoomfunktion bei unserer Kamera und ist mit dem Glaskörper und dem Ziliarkörper (wulstförmiger Ring) verbunden. Der Glaskörper des Auges besteht aus einer gallertartigen Substanz die mit Wasser gefüllt ist. Das Licht durchdringt den Glaskörper und trifft auf die Retina. Sie besteht aus zwei Schichten und kleidet hintere Wand des Augapfels aus. Hier befindet sich unter anderem das Tapetum lucidum, das wenn Licht darauf fällt, aufleuchtet und reflektiert wird. So können auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Dämmerung Gegenstände erkannt werden. In der Retina sitzen die Stäbchen und Zäpfchen Sie wandeln das eingehende Licht in elektrische Impulse um, die das Gehirn nun als Bild darstellt. Während die Stäbchen hell und dunkel verarbeiten, stellen die Zäpfchen die Farben dar. Lange nahm man an, dass Hunde Farben nicht erkennen können. Heute weis man, dass sie zwei unterschiedliche Farbzeptchen besitzen. Die Zellen für Licht aus dem grünen Wellenbereich fehlen dem Hund.

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Die Nase

Als wichtigstes Atmungsorgan wird die Luft in die Nasenhöhle, über den Nasenrachengang in den Kehlkopf und dann in die Lunge befördert. Die Luft wird auf den Weg zur Lunge gereinigt, also von Schwebteilen der Luft befreit und befeuchtet. Dies geschieht in der Nasenhöhle, die mit Becherzellen (Schleimdrüsen) und einem Epithel (Zellverband)und Flimmerhärchen ausgekleidet ist. Im Normalzustand macht ein Hund bei der Nasenatmung ca. 400 Atemzüge pro Minute. Nur bei besonderer Belastung atmet ein Hund durch sein Maul.
Die äußere Nasenspitze ragt je nach Hunderasse mehr oder weniger weit aus dem Schädel heraus. Auch die Form des Nasenrückens ist rassespezifisch gestaltet. Der haarlose Nasenspiegel ist meistens dunkel und die Nasenflügel sind konvex geschlitzt. Im Nasenspiegel liegen die kleinen Nasenlöcher. Sie sind so klein und kaum durch Muskelkraft erweiterbar, so dass einige kleine Hunderassen mit einer kurzen Schnauze Atemprobleme bekommen können. Die Nasenhöhle beginnt hinter den Nasenlöchern und ist durch eine Scheidewand in zwei Teile geteilt und mit der Riechschleimhaut und der Atemschleimhaut ausgekleidet. An den Härchen der Schleimhaut sammeln sich die Duftstoffe und werden zum Gehirn weitergeleitet. Die Anzahl der Riechzellen variiert von Hunderasse zu Hunderasse. Auch das Jacobonsche Organ ist ähnlich ausgebaut und besteht aus einem mehr oder weniger langen Schlauch. Es nimmt Duftstoffe auf, aber da keine Verbindung zum Rachen besteht, werden diese wieder ausgesondert. Die Nase der Hunde Die Nase (Nasus) wird beim Hund dorsal von den Nasenbeinen, seitlich von den Oberkieferbeinen und ventral von den Gaumenfortsätzen der Oberkieferbeine begrenzt. Aboral wird die Nasenhöhle durch die Siebplatte des Siebbeines verschlossen. Ventral geht sie in den Atmungsrachen über. Die mediane Nasenscheidewand aus hyalinem Knorpel trennt die Nasenhöhle in eine rechte und eine linke Nasenhöhle. Der Eingang der Nasenhöhlen wird von den Nasenlöchern gebildet, die knorpelig gestützt werden. Besonders beim Hund ragt die Nase über den Gesichtsschädel hinaus. Die Nasenspitze ist bei den Tierarten unterschiedlich gestaltet. Bei den Hunden ist um die Nasenlöcher der unbehaarte Nasenspiegel ausgebildet. Bei ihnen greift die tiefe Lippenrinne auch auf die Nase über. Die Nasenhöhlen werden durch die dorsale und die ventrale Nasenmuschel in je vier Gänge gegliedert. dorsaler Nasengang oder Riechgang (zwischen Nasenhöhlendach und dorsaler Nasenmuschel) mittlerer Nasengang oder Sinusgang (zwischen dorsaler und ventraler Nasenmuschel) ventraler Nasengang oder Atmungsgang (zwischen ventraler Nasenmuschel und Nasenhöhlenboden) gemeinsamer Nasengang (zwischen Nasenscheidewand und den Nasenmuscheln) Der Riechgang führt in das Siebbeinlabyrinth und besitzt Sinneszellen, die auf Duftstoffe reagieren. Der Atmungsgang ist weit und führt die Atmungsluft in den Atmungsrachen.

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Ohren

Grundsätzlich werden die Ohren nach Stehohren, Kippohren und Hängeohren klassifiziert. Auch die Züchtung hat auf die Form der Ohren Einfluss genommen. Zum einen sind Hängeohren beim Schwimmen erwünscht, da das Wasser schwieriger eindringen kann, zum anderen sollen sie einen Sympathievorsprung bewirken. Mit ihren sehr beweglichen Ohren, die unabhängig von einander bewegt werden können, ordnen sie ein Geräusch genau zu. Während wir Menschen nur Frequenzen bis 20Kilohertz wahrnehmen, nimmt ein Hund bis zu 50Kilohertz wahr. Mithilfe der Ohrstellung können wir erkennen, ob er Neugierde, Lust, Freude oder Verspieltheit ausdrücken will. Ein dominanter Hund zeigt dieses mit angehobenen Ohren, die nach vorne ausgerichtet sind. Unterwürfige Hunde legen ihre Ohren an. Große Hängeohren erleichtern die Spurverfolgung bei der Schweißarbeit. Schweißarbeit bedeutet das Verfolgen und Auffinden von durch den Jäger verletztem Wild. Das Ohr besteht aus den nachfolgenen drei Komponenten: dem äußeren Ohr, dem Mittelohr und dem Innenohr.

Das äußere Ohr
Das äußere Ohr besteht aus der knorpeligen Ohrmuschel, die mit Längsfalten versehen sind und dem äußeren Gehöhrgang. An der Innenseite und im Gehöhrgang befinden sich Haare, die Schmutz festhalten. Der Gehörgang des Hundes fällt in Richtung Schädelinneres nach unten ab und macht dann einen Knick und wird waagerecht. Die im Gehöhrgang befindlichen Talgdrüsen halten das Ohr nicht nur geschmeidig, sondern halten auch kleinere Staubpartikel fest. Das Trommelfell, eine Membrane, trennt das äußere Ohr vom Mittelohr.
Das Mittelohr
Das Mittelohr besteht aus einem, mit Schleim ausgekleideten und mit Luft gefülltem Hohlraum. In dem Hohlraum (Paukenhöhle) befinden sich Hammer, Amboss und Steigbügel. Diese drei Knöchelchen sind miteinder verbunden. Sie geben die Schallwellen weiter und verstärken sie. Desweiteren sorgt ein Gang, die Ohrtrompete oder Eustachische Röhre, für den Druckausgleich beiderseits des Trommelfells. Dieser Gang endet im Nasenrachenraum. Eine weitere Funktion der Eustachischen Röhre besteht im Ableiten von Sekreten aus dem Ohr.
Das Innenohr
Das Innenohr beinhaltet das knöcherne Labyrinth mit dem zentralen Hohlraum (Vorhof), den Bogengängen, die in drei Richtungen verlaufen und der Schnecke. Am knöchernen Labyrinth schließt sich der innere Gehörgang an. Dieses ist durch ovalen und runden Fenster, verschlossen mit Membranen, mit dem Mittelohr in Verbindung. Das Labyrinth ist mit Lymphflüssigkeit gefüllt. So werden eingehende Töne (Schwingungen) auf diese Membranen übertragen und dadurch werden die Schallwellen weitertransportiert. In der Schnecke ist ein Knochenkanal, der im Vorhof beginntund hier beginnt das Gehörorgan. Die mit feinen Häarchen bepflanzten Bogengänge sind verantwortlich für das Gleichgewicht.

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Zunge

Die Zunge eines Hundes besteht aus Muskulatur-, Fett- und Bindegewebe und wird vom Zungenbein (Knochen) gestützt. Auf der Zungenrückenfläche (Oberseite) eines Hundes verläuft eine deutlicherkennbare Längsfurche. Um Flüssigkeit oder dünne Nahrung aufzunehmen verformt der Hund sie zu einem Schöpflöffel. Bei hohen Temperaturen benutzt er sie auch durch Heraushängen und hecheln zum Temperaturausgleich. Auf der Hundezunge befinden sich Papillen. Sie nehmen in Richtung es Rachens zu. Sie unterscheiden sich zum einen für die mechanische Arbeit und zum anderen zum Geschmacksempfinden. Ein Hund hat ca. 1700 Geschmacksknospen und besitzt damit sogar eine Zuckerzuneigung, ob sie aber ein genau so großes Geschmackliches Empfinden wie Menschen (9000 Knospen) haben ist nicht eindeutig erforscht. Eine Hundezunge kann allerdings mit seinen eher weichen Kospen nicht wie Katzen Fleischfasern vom Knochen schaben.

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